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Spice Spice Baby: Die richtigen Gewürze und Kräuter für die Kleinkind-Küche

Frische Kräuter

Gewürze im Essen sind eine tolle Sache: Sie geben den Gerichten einen Extra-Geschmackskick und machen das Essen erst so richtig „rund“. Wie aber geht man in der Kleinkind-Küche mit Gewürzen um? Und ab wann sollten Kinder überhaupt Gewürze bekommen? Was ist mit Salz?

Vorweg: Die Vorteile von Gewürzen liegen klar auf der Hand. Sie bieten zum einen die Möglichkeit, neue Geschmacksrichtungen und -kombinationen kennenzulernen und gewohnte Zutaten neu zu entdecken. Das Essen wird wohlschmeckend gestaltet, bioaktive Inhaltsstoffe wirken gesundheitsfördernd. Zusätzliches Salz oder auch Pfeffer müssen gar nicht erst zum Einsatz kommen. Zudem machen sich frische Kräuter wunderbar auf der Fensterbank oder in der Küche und helfen durch ihre Präsenz, das Interesse der Kinder am Thema Essen weiter zu steigern.

Schrittweise Einführung ab Beginn der Familienkost

Ideal ist es, Gewürze mit dem Beginn der Familienkost, also mit etwa 10 Monaten, einzuführen. Wobei der sparsame Einsatz bereits zuvor schon durchaus machbar ist: In Babykost-Gläschen ab dem 6. Monat ist bei manchen Sorten eine milde Würze enthalten, beispielsweise Basilikum. Wie generell alle neuen Lebensmittel sollten auch Gewürze und Kräuter zunächst sehr sparsam und in kleinen Mengen eingesetzt werden. Ein guter Abstand, bevor man nach der Einführung des einen wieder ein neues Gewürz auf den Speiseplan setzt, sind drei bis sechs Tage. Denn die bioaktiven Stoffe der Gewürze wirken oft anregend auf den Magen-Darm-Trakt, was unter Umständen zu Reizungen führen kann. Zudem enthalten viele natürliche Gewürze und Kräuter ätherische Öle, was ebenfalls reizen kann. Ein schrittweiser Start mit niedriger Dosierung ist daher auf jeden Fall empfehlenswert.

Unsere Tipps für die richtigen Basisgewürze

Gut geeignet für die Kleinkind-Küche ist ein Vorrat folgender Gewürze:

  • Vanille (am besten eine frische Vanilleschote verarbeiten – diese kann man auch mehrmals verwenden, beispielsweise um Pudding zu kochen)
  • Orangen- und Zitronenschalen
  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • getrocknete Tomaten und Paprika (auf den Salzgehalt achten)

Auch Zimt ist ein beliebtes Gewürz, allerdings sollte man hier auf die Zimtsorte achten und nur Ceylon-Zimt verwenden. Wegen des niedrigeren Cumarin-Gehaltes ist dieser in jedem Fall die bessere Wahl. Die Zimtstangen der Ceylon-Variante sind dünnwandiger und kompakter gerollt, so dass man sie auch schnell erkennen kann. In jedem Fall sollte man Zimt in der Kleinkind-Küche grundsätzlich nur sehr sparsam verwenden. Das gilt übrigens auch für Zimtsterne in der Adventszeit. So werden für Kleinkinder vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) maximal sechs kleine Zimtsterne pro Tag empfohlen (auch hier ist wiederum die Zimt-Qualität entscheidend).

Kräuter: Power von der Fensterbank

Kräuter sind eine sehr gute Alternative zu Salz. Sie verfügen über gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe und wirken zudem verdauungsfördernd und appetitanregend. Zu den Basiskräutern zählen Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Oregano und Rosmarin. Grundsätzlich sollte man auch mit Kräutern sparsam und dosiert umgehen und nur sehr dezent würzen. Kleinkinder schmecken intensiver und können daher auf ein „Zuviel“ schnell empfindlich reagieren.

Trotzdem: Auf Kräuter und Gewürze zu setzen ist wichtig. Denn nur so kann sich bei den Kindern der Geschmack dafür entwickeln. Sie aus Sorge vor Überempfindlichkeiten einfach wegzulassen, ist keine Lösung. Allerdings sollte man vor allem scharfe Gewürze wie Chilli, Pfeffer und Paprika wirklich sparsam verwenden und möglichst nicht gleich zu Beginn der neuen Ess-Phase einführen.

Salz: Darauf sollten Eltern achten

Kinder zwischen ein und drei Jahren sollten salzarm essen. In Zahlen bedeutet dies, dass 2 Gramm Salz pro Tag (das entspricht etwa 1/3 Teelöffel) in diesem Alter nicht überschritten werden sollten. Dies empfehlen sowohl der National Health Service (NHS) als auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Salz der ersten Wahl sollte Jodsalz sein.

Lagerung und Konservierung

Die richtige Lagerung spielt eine wichtige Rolle. Der ideale Lagerplatz für Gewürze ist kühl und trocken. Das bedeutet: Nicht in den warmen Bereichen der Küche, sondern eher in unteren Schrank-Schubladen und aufbewahrt in verschließbaren Gefäßen. Optimal ist es, Gewürze aus Bio-Anbau oder anderem zertifizierten Anbau zu verwenden. Und natürlich am besten auf frische Kräuter und Gewürze zurückgreifen.


Hilfreiche und empfehlenswerte Links

Gewürze allgemein

https://www.gewuerze-boomers.de/magazin/gewuerze-fuer-kinder-so-schmeckts-den-kleinen

Salz bei Kindern

http://www.verbraucherzentrale.nrw/fragen-und-antworten-zu-salz

http://www.nhs.uk/Livewell/Goodfood/Pages/salt.aspx#

http://www.who.int/nutrition/publications/guidelines/sodium_intake_printversion.pdf

Kräuterlexikon

http://www.fitkid-aktion.de/wissenswertes/fuer-kitas/rund-um-kraeuter/kraeuterlexikon.html

https://www.waschbaer.de/magazin/kraeuterkunde-fuer-kinder/

Risiken

http://www.welt.de/wissenschaft/article702855/Gewuerze-mit-Risiken-und-Nebenwirkungen.html

http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_cumarin_in_zimt_und_anderen_lebensmitteln-8439.html#topic_131678

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