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Hallo neues Baby! Tipps für die Stillzeit mit Kleinkind

Eine Mutter stillt ihr Baby

Stillen ist das Beste für dein Baby und Muttermilch ist die beste Ernährung, die ein Säugling in den ersten Monaten bekommen kann. Auch nach dem Start der Beikost kannst du so lange weiterstillen, wie es für dich und dein Kind angenehm ist. Eine ganz zauberhafte Zeit, die viele Frauen sehr genießen, da sie neben der reinen Ernährung des Kindes so viele intensive Momente der Verbundenheit dem Kind bietet.

Was aber, wenn sich neuer Nachwuchs ankündigt und du wieder schwanger bist? Wie gelingt der Neustart beim Stillen mit dem Neugeborenen, wenn zeitgleich zum Baby noch ein Kleinkind versorgt werden muss? Auf welche Nährstoffe sollte man besonders achten? Und wie bekommt man die Ernährung der Familie unter einen Hut? Unsere Ernährungsfachfrau Anne, selbst gerade zum zweiten Mal Mutter geworden, gibt Antworten auf diese Fragen. 

Wie sollte ich mich während der Stillzeit ernähren?

Es gibt keine spezielle Stillernährung. Achte einfach während der Stillzeit auf eine ausgewogene Ernährung. Dazu gehören ein ausreichender Anteil von Obst und Gemüse, gesunde Fettsäuren, Eiweiß aus Milchprodukten, Fleisch und Eiern sowie ausreichend Kohlenhydraten aus Vollkornprodukten.

Diese ausgewogene Mischkost-Ernährung  ist auch optimal, wenn du bereits ein (Klein)kind hast. Integriere idealerweise auch einmal pro Woche eine Fischmahlzeit.

Auf was sollte ich in der Stillzeit besonders achten?

Einige Lebensmittel wirken sich tatsächlich auf deine Milchmenge aus. Während Fencheltee und spezielle Stilltees dafür sorgen, dass deine Milchproduktion angeregt wird, hemmt beispielsweise Pfefferminztee die Milchmenge. Abgekühlter oder lauwarmer Fencheltee eignet sich auch bei Kleinkindern super als Getränk zu den Mahlzeiten. Ihr könnt diesen auch mit Zitrone ergänzen und euch einen gemeinsamen Eistee zaubern, den du zusammen mit deinem Kleinkind genießen kannst

 Was ist tabu in der Stillzeit?

Auch wenn viele Mütter sich nach der Schwangerschaft freuen, wieder die Entscheidungshoheit über ihren Körper zu haben, sollte die Stillzeit dennoch nicht unterschätzt werden. So ist auch diese Zeit noch tabu für eine Diät. Auch wenn du schon wieder mit deiner Vorschwangerschafts-Jeans liebäugelst. Eine Gewichtsabnahme führt nämlich meistens auch zu einer Abnahme der Milchmenge.

Ein weiterer Grund, warum du auf eine Diät in der Stillzeit verzichten solltest: Die Muttermilch gibt alle Stoffe direkt an dein Kind weiter. Viele gute und wertvolle Stoffe, aber auch Abbauprodukte aus dem Fettgewebe, die bei einer größeren und schnellen Gewichtsabnahme freigesetzt werden. 

Wie kann ich das Geschwisterkind an der Stillzeit teilhaben lassen?

Erkläre deinem Kind, was da genau passiert – vielleicht wird es sich auch selbst an diese besondere Zeit erinnern. Versuche, es einzubinden und nicht wegzuschicken, weil du stillen musst. Das funktioniert auch über gemeinsames Werkeln in der Küche. Backt doch mal zusammen Stillkugeln – da können auch kleine Hände schon super mithelfen. Denn das Stillen stellt für den Körper eine zusätzliche Herausforderung dar und verbraucht auch mal rund 500 kcal pro Tag. Damit du dein Energiedefizit ausgleichen kannst, sind Stillkugeln der ideale Begleiter im Alltag. Das Rezept zum Ausprobieren findest du unten.

Wie schaffe ich es, den Alltag mit Kleinkind und Baby zu organisieren?

Stillen verändert das eigene Zeitgefühl. Gerade am Anfang, wenn dein Baby noch klein ist und sich womöglich alle zwei Stunden zum Stillen meldet, geht das eigene Zeitgefühl verloren. Umso wichtiger ist es jedoch, dass du die Mahlzeitenstruktur für dein Kleinkind nicht aus den Augen verlierst. Versucht einen festen Mahlzeitenrhythmus beizubehalten der sich ungefähr an der Uhrzeit orientiert. Gerade das Mittag und Abendessen sollten feste Eckpunkte sein, deren Zubereitung möglicherweise auch dein Partner oder Betreuungspersonen übernehmen können.

Ein Tipp für unterwegs: Packt euch eine Snackbox ins Auto oder den Kinderwagen. Gerade wenn du mit Baby und Kleinkind unterwegs bist, bleibt oftmals nur die Brezel vom Bäcker als Ausweg, wenn sich der Hunger meldet. Damit auch die Zeiten zwischen den Mahlzeiten nahrhaft bleiben, kannst du euch neben Nüssen und Trockenfrüchten auch ein Vollkornbrot einpacken. Ganz wichtig: Trinken nicht vergessen. 

Wie kann ich die neue Stillzeit ohne Stress genießen?

Einer der Hauptfaktoren für eine gute Milchbildung ist Entspannung. Gar nicht so einfach, wenn neben dem Baby auch ein Kleinkind deine Aufmerksamkeit erfordert. Suche dir am besten einen festen Rückzugsort zum Stillen an dem du für 30 Minuten ungestört sein kannst. Ein Stillstuhl im Schlafzimmer, das Babyzimmer oder der Balkon / Garten sind gute Möglichkeiten, die Zeit mit deinem Baby zu genießen. Kommuniziere dies auch deinem Partner oder den anderen Betreuungspersonen: Das ist jetzt eine Zeit, die ich mir ganz bewusst nehme.

Annes Lieblingsrezept: Stillkugeln
nach dem Rezept von Ingeborg Stadelmann aus „Die Hebammensprechstunde“

Zutaten:

1 kg Weizen, Gerste, Hafer (nach Belieben mischen)
300 g gekochter Vollkornreis
350 g Butter
300 g Honig
evtl. 1 Tasse fein gehackte Nüsse (Hasel-, Cashewnüsse, Mandeln)
1 Glas Wasser 

Zubereitung:

Das geschrotete Getreide (oder selbst schroten) in einer großen Pfanne, ohne Öl leicht anrösten.
Das warme Getreide mit den restlichen Zutaten vermischen und langsam das Wasser zugeben bis eine formbare Masse entsteht. Nun ca. 2 cm große Bällchen formen.

Die Kugeln könnt ihr, wenn ihr mögt, wälzen. Dazu geeignet sind Kokosflocken, gerösteter Sesam oder Kakaopulver. Der ideale Snack für unterwegs!

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