Ernährung Ratgeber

Gesunde Ernährung bei kleinem Budget

Kinderhände, die eine Grapefruit in einen gefüllten Einkaufwagen legen

Um das Thema Preissteigerungen kommt kaum eine Familie derzeit herum. Viele Lebensmittel sind teurer geworden, der Blick ins Regal beim Einkaufen zeigt es uns jeden Tag. Anschaffungen werden überdacht, auch beim täglichen Einkauf achten wir vermehrt auf die Preise, vergleichen und verkneifen uns unter Umständen das ein oder andere. Aber bedeutet das auch, dass gesunde Ernährung nun nicht mehr bezahlbar wird? Wir sagen: Nein, auf keinen Fall! Und haben euch hier Tipps und Rezeptideen zusammengestellt, mit denen ihr euch gesund und ausgewogen ernährt und gleichzeitig das Haushaltsbudget schont.

#1 Wasser als Getränk Nummer 1

Hier könnt ihr schon mal direkt ansetzen. Wir haben nämlich das Glück, in Deutschland hervorragendes Leitungswasser zur Verfügung zu haben.  Das bedeutet für euch: Nutzt diese Quelle! Leitungswasser ist viel kostengünstiger zu haben als gekauftes Mineralwasser. Außerdem kommt es ohne Verpackung und zusätzliche Transporte aus. Wenn euch das schnöde Wasser zu langweilig ist, macht draus einen „Zaubertrunk“ und gebt frisches Obst oder Kräuter wie Minze oder Basilikum dazu. Wie wäre es denn mal mit Erdbeer-Basilikum- oder Wassermelonen-Rosmarin-Wasser? Das kommt auch bei Kindern toll an. Dieses „Infused Water“ solltet ihr immer gut kühlen und schnell verbrauchen.

Wer sich mehr „Bizzel“ wünscht, kann einen der handelsüblichen Soda-Sprudler verwenden. Ein paar Eiswürfel und einige Spritzer Zitronensaft dazu – herrlich erfrischend.

Limonaden und Co solltet ihr ohnehin nur sehr selten auf den Tisch bringen, das Getränk der Wahl auch für Kinder sollte nämlich unbedingt Wasser sein, um unnötige Kalorien und zuviel Zucker zu vermeiden – auch für die Zahngesundheit ganz wichtig. Saftschorlen könnt ihr stark verdünnt im Verhältnis 1:3 zubereiten – und auch die sollten nur ab und zu gegeben werden.

#2 Regional und saisonal einkaufen

Was gerade Saison hat, ist günstiger, da die Wege kurz sind und nichts tausende Kilometer weit transportiert werden muss. (Auch aus ökologischer Sicht ist das natürlich sinnvoll). Eine gute Möglichkeit, sich zu orientieren, was denn gerade Saison hat, sind Wochenmärkte. Dort könnt ihr auch prima die Preise vergleichen und tut auch gleich was für die kleinen Betriebe vor der Haustür. Natürlich könnt ihr das auch ganz regulär im Supermarkt machen – viele Ketten, auch Discounter, setzen mittlerweile auch auf regionale Erzeugnisse.

#3 Einen Wochenplan erstellen

Wenn ihr eure Mahlzeiten vorplant, könnt ihr auch eure Einkäufe besser vorbereiten und vermeidet, dass ihr unnötige Lebensmittel kauft, die dann nicht gegessen werden. Wie ihr einen solchen Plan erstellt, zeigen wir euch in diesem Artikel – geht wirklich ratzfatz und hat einen enormen Nutzen!

#4 Fleischkonsum reduzieren

Ja, wir wissen, das ist für manche ein rotes Tuch, weil Fleisch dann doch einfach dazugehört. Allerdings ist es durchaus sinnvoll, sich Gedanken um Alternativen zu machen und den Fleischkonsum dadurch etwas zu reduzieren. Hülsenfrüchte beispielsweise sind echte Nährstoffbomben und liefern wertvolles pflanzliches Eiweiß. Ihr könnt Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Co auf sehr vielfältige Art und Weise einbauen. Wie wäre es denn zum Beispiel mal mit einer Linsen Bolo? Das Netz ist voll von tollen Ideen für leckere pflanzenbasierte Rezepte. Es lohnt sich, hier mal ein bisschen zu stöbern und sich inspirieren zu lassen.

#5 Reste smart verwerten

Immer noch werden in Deutschland viel zu viele Lebensmittel weggeworfen. Um das zu vermeiden hilft wie oben beschrieben eine gute Planung der Mahlzeiten und der Einkäufe. Reste von Mahlzeiten könnt ihr bis zum nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren – bis auf Spinat und Pilzgerichte, die ihr nicht mehrfach aufwärmen solltet, da sich dann Giftstoffe bilden können. Stellt die Reste und angebrochene Packungen vorne in den Kühlschrank, damit sie nicht nach hinten rutschen und dort vergammeln (vermutlich kennen wir alle den Anblick alter, offener Joghurt-Becher, die vergessen wurden und irgendwann ein Eigenleben entwickeln). Mehr Tipps  findet ihr in unserem Post zum Thema Aufbewahrung im Kühlschrank.

#6 Selber kochen

Vieles, was es fertig gekauft gibt, lässt sich auch schnell selbst herstellen. Brotaufstriche zum Beispiel oder Müsli. Das hat den Vorteil, dass ihr auch gleich einen Überblick über die Inhaltsstoffe habt, gerade was zum Beispiel den Zuckergehalt angeht. Die Zutaten könnt ihr frisch einkaufen und dabei auch noch Geld sparen. Denn selbst gemachte Gerichte sind meist preiswerter als fertige Convenience-Produkte.

Wer’s einmal probiert hat, merkt schnell, dass selber kochen auch ratzfatz gehen kann – vor allem wenn man sich einen Vorrat anlegt (Klassiker sind beispielsweise Müsli oder Tomatensauce). Beispiel: Eine Pizza könnt ihr fertig kaufen oder aber schnell selbst machen: Dazu aus Hefe, Mehl, Wasser und etwas Salz einen Teig kneten. Ausrollen und mit Tomatensauce und einem Belag eurer Wahl belegen. Mit Kindern super: Kleine Teigportionen abteilen und daraus einzelne  Fladen rollen – jeder darf seinen individuell belegen.

Tipp: Solltet ihr auf Fertigprodukte zurückgreifen, achtet mal auf den Nutri-Score. Der zeigt euch nämlich mittels einer Farbskala an, bei welchen Produkten ihr bevorzugt zugreifen könnt.

#7 Vorräte anlegen

Bei TK-Gemüse und –Obst dürft ihr gerne zugreifen, denn darin sind die Vitamine  noch sehr gut erhalten. TK-Erbsen gibt es zum Beispiel auch in größeren Packungen, da lohnt es sich gleich zuzugreifen. Auch Tomaten aus der Dose haben eine gute Nährstoffbilanz – und sie sind super flexibel einsetzbar, beispielsweise als Tomatensauce oder Suppe. Diese Zutaten bekommt ihr auch in guter Qualität beim Discounter und könnt dort Preise vergleichen und Sonderangebote nutzen.

Auch sonst ist eine gute Planung von Vorräten viel wert – denn so könnt ihr immer dann zugreifen, wenn es sich grade lohnt und ihr auf gute Angebote stoßt. Neben TK Produkten sind das vor allem trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis und Getreide. Sie bilden die Basis für eine ausgewogene Ernährung und können dann mit frischen Lebensmitteln ergänzt werden. Versucht nach Möglichkeit die Vollkorn-Variante zu nehmen, denn die vollwertigen Produkte sättigen gut, belasten den Blutzuckerspiegel nicht zu sehr und punkten unter anderem mit Ballaststoffen, die sehr wichtig für die Darmgesundheit sind.

Unsere Top 5 Gerichte für kleines Budget

Sollte euch nun etwas Inspiration  willkommen sein, was genau man denn da auf den Tisch bringt? Da haben wir ein paar Ideen für euch für ganz einfache Gerichte, deren Zutaten schnell und preiswert zu bekommen sind. Manchmal sind die einfachen Dinge einfach die besten.

  • Kartoffeln mit Kräuterquark: Den Quark könnt ihr selbst herstellen aus Magerquark und Kräutern, die ihr mögt. Falls lieber kein Grün dabei sein soll, steht einen Teller mit Kräutern separat hin, von dem sich jeder nehmen kann. Dieses Rezept ist ein alter Klassiker, den schon unsere Omas gerne serviert haben, ganz wertvoll wird das Gericht noch mit einigen Tropfen Leinöl über dem Quark (ihr könnt aber auch Rapsöl nehmen).
  • Milchreis oder Grießbrei mit Kompott, Apfelmus oder frischen Früchten der Saison (probiert auch hier gerne mal die selbstgemacht Variante – Beeren ergeben ein leckeres Kompott, Äpfel könnt ihr andünsten und mit ein wenig Zimt verfeinern, bei Bedarf klein drücken oder pürieren
  • Risi Bisi: In den Reis kommt das was euch schmeckt – buntes Gemüse oder auch in Streifen geschnittener magerer Schinken zum Beispiel.
  • Pfannkuchen mit herzhafter oder süßer Füllung: Zum Beispiel Nussmus und Banane, Kokosflocken, geriebener Käse, Marmelade,, selbst gemachte Schokocreme, Frischkäse, gekochter Schinken oder Putenschinken, Pesto …
  • (Vollkorn) Nudeln mit Sauce nach Wahl oder als Auflauf aus dem Ofen:  In der Sauce könnt ihr prima (püriertes) Gemüse „verstecken“. Für den Tomatenklassiker nehmt ihr für die Basis einfach eine Dose passierte Tomaten (oder stückig, je nachdem, welche Konsistenz gemocht wird) und schmeckt mit etwas gutem Öl, wenig Salz und etwas Zucker ab. Gut einköcheln lassen (wer noch mehr Geschmack mag fügt ein Lorbeerblatt oder einen Zweig Rosmarin dazu). Die Sauce könnt ihr nach Belieben weiter verfeinern, zB mit Gemüse oder einem Püree aus dem Gläschen (unsichtbar für die Kinder!). Kocht gleich eine größere Menge und friert den Rest ein.

 

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