Ernährung Milch & Co. Ratgeber

Wasser, Tee, Saft: Was soll mein Kind trinken?

Wasser für Kleinkinder

Wie viel soll mein Kleinkind am Tag trinken? Und woraus am besten? Und vor allem was? Wasser, Tee, Milch? Die Frage nach den richtigen Getränken für den Nachwuchs ist für viele Eltern eine alltägliche. Spätestens mit Beginn der Beikost wird Trinken zum Thema. Denn nimmt das Still-Baby über die Muttermilch immer genug Flüssigkeit auf, so braucht ein Beikost-Kind neben der festeren Nahrung auch eine zusätzliche Trinkmenge von 200 ml über den Tag verteilt.

Und je älter das Kind wird, umso größer werden auch die Fragezeichen. Selbst beim Wasser, dem Getränk Nummer eins für Kinder. Soll es aus der Leitung kommen? Nehme ich einen Wasserfilter? Soll ich abkochen?

Lieber nicht zu viel Zucker

Wichtigste Regel für Kleinkinder: Nach Möglichkeit keine gezuckerten Getränke. Denn wer dabei übertreibt, erntet im schlimmsten Fall die bekannten Folgen: Übergewicht und Karies. Doch zwischen „nur Wasser“ und „nur Limo“ liegen sehr viele Möglichkeiten. Wie also packt man es an? „Die Mischung macht’s“, meint der Kölner Ernährungswissenschaftler Nicolas Ting. Bedeutet: Abwechslung hereinbringen, nicht nur beim Essen, sondern auch bei den Getränken.

Was und wie viel soll mein Kind trinken?

„Wichtigstes Getränk für Kleinkinder ist nach wie vor Wasser“, sagt Ting, „am besten sechs Portionen beziehungsweise Gläser am Tag.“ Und das kann gerne auch aus dem Hahn kommen. Ein zusätzlicher Wasserfilter sei dabei nicht notwendig, meint Ting. Es reiche aus,  das Wasser erst ein wenig aus dem Hahn fließen zu lassen – so lange, bis es wirklich kalt und frisch aus der Leitung kommt. Wer unsicher ist, kann beim zuständigen Wasserwerk die Wasserqualität erfragen.

„Wasser ist das wichtigste Getränk für Kleinkinder“

Neben Wasser können auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees öfter auf den Tisch kommen. Weniger gut sind Säfte, denn sie enthalten viel Zucker und sollten wenn, dann nur verdünnt gegeben werden (drei Teile Wasser zu einem Teil Saft). „Aber eine Saftschorle pro Tag ist natürlich in Ordnung, am besten naturtrüb, damit noch ein paar bioaktive Stoffe enthalten sind“, fasst Ting zusammen. Man müsse nur aufpassen, dass das Kind dann nicht auf den Geschmack kommt und das pure Wasser nicht mehr mag.

Kleine Tricks erleichtern das Trinken

Ein guter Trinkanreiz: Eine Wasserkaraffe auf den Tisch stellen und mit Scheiben oder Stücken unbehandeltem Obst mischen. Das sieht toll aus und dieses „Zauberwasser“ weckt Neugier. Auch hier gilt: Was die Eltern trinken ist grundsätzlich erst einmal interessant. Deswegen sollten Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und nicht daneben sitzen und Cola trinken. Das weckt nur Begehrlichkeiten und ist auch für die Gesundheit der Erwachsenen nicht unbedingt förderlich.

Und wie kommt mein Kind nun auf eine Trinkmenge von sechs Portionen am Tag? Nicolas Tings Ratschlag: „Während des Spielens öfter mal Trinkpausen einführen, so wie es die Kinder möglicherweise bereits aus der Kita kennen. Und  zu jeder Mahlzeit Wasser anbieten.“

Trinken für Kleinkinder: Aus Becher oder Tasse

Grundsätzlich sollten Kleinkinder aus dem Becher oder der Tasse trinken und nicht aus der Trinkflasche. Das schult die Mund- und Zungenmuskulatur und beugt ständigem Nuckeln vor – eine der Hauptursachen für Karies im Kleinkindalter. Und wenn mal was daneben geht – auch egal. Denn je früher das Kind lernt, alleine zu trinken, desto besser. Das gilt im Übrigen auch für Milch oder Kindermilch, auch diese sollten aus dem Becher oder dem Glas getrunken werden. Für den sanften Übergang  gibt es beispielsweise Becher mit Deckel, mit denen das Klecker-Risiko minimiert wird und die ab einem Alter von 12 Monaten empfohlen werden.

 

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