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Seit Februar 2020 gibt es einige gesetzliche Änderungen beim Thema Säuglingsnahrung. Wir haben das zum Anlass genommen, uns die Details dazu genauer anzusehen und die wichtigsten Fakten für euch zusammenzufassen.
Vorweg: Alles halb so wild. Es geht im Kern um Anpassungen von Mindest- und Höchstgehalt bestimmter Inhaltsstoffe. Und darum, dass beispielsweise nun bestimmte Fettsäuren verpflichtend in der Säuglingsnahrung enthalten sind. Hier kommen die Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Warum werden die Säuglingsnahrungen verändert?
EU-weit gilt seit Ende Februar 2020 eine neue Gesetzgebung für Säuglingsanfangs- und Folgenahrung. Darauf haben die Hersteller reagiert und passen ihre Produkte angepasst.
Was genau ändert sich?
Vor allem bei der Zusammensetzung gibt es Änderungen. Der Mindest- und Höchstgehalt für Protein ist nun niedriger angesetzt, die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure(DHA) ist verpflichtend enthalten (Omega 3 ist unter anderem wichtig für die Entwicklung von Gehirn, Nerven und Sehkraft) und die Mindestmengen für eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen wurden angepasst.
Um welche Produkte geht es konkret?
Es geht um Säuglingsanfangsnahrungen der Stufe Pre und 1, alle Folgenahrungen der Stufe 2 und 3 sowie Säuglingsnahrungen für besondere medizinische Zwecke. Die Anpassung der HA-Nahrungen erfolgt im Frühjahr 2022.
Was ändert sich konkret für mich als Verbraucher?
Sehe ich auf den Verpackungen, dass etwas anders ist?
Tatsächlich wird das veränderte Aussehen der Verpackungen mit das Auffälligste sein. Auf den Verpackungen werden nämlich zukünftig nur noch wenige, ausdrücklich zugelassene Angaben zu lesen sein. Es gibt also weniger Aussagen zur Wirkungsweise der Produkte und eine einheitlichere Kennzeichnung. Bei allen Fragen zu den Produkten sollten sich Eltern vertrauensvoll an ihren Kinderarzt oder ihre Hebamme wenden – um damit auch die Beratung zum Thema Säuglingsnahrung zu stärken.
Was mache ich mit alten Packungen aus dem Vorrat?
Die kannst du natürlich nach wie vor verwenden. Angebrochene Packungen solltest du aber (wie immer schon) zeitnah verbrauchen.
Verändert sich für mein Baby etwas?
Vielleicht wird dein Baby den durch die neue Zusammensetzung etwas veränderten Geschmack wahrnehmen. Babys können da recht sensibel sein. Probiere es einfach aus! Und natürlich gilt weiterhin die Empfehlung, dass grundsätzlich Muttermilch die beste Möglichkeit ist, dein Baby in den ersten Lebensmonaten zu ernähren. Wenn du nicht (mehr) stillst und Säuglingsnahrung gibst, kannst du aber sicher sein, dass du nach wie vor ein qualitativ optimales Nahrungsmittel erhältst.