Vor Kurzem gab es diese kleine Episode am Morgen, die mir mal wieder vor Augen geführt hat, wie wichtig es ist, das Essen für die Kinder ansprechend anzurichten. Wir saßen am Frühstückstisch und ich hatte einige Blaubeeren auf den Tellern der Kinder drapiert. So wie ich es öfter mache – es gibt bei uns immer recht viel Obst zum Frühstück und in der Regel mögen die Kids das auch sehr gern. (Noch mehr Tipps zum gesunden Start in den Morgen findet ihr bei unseren Frühstücksideen.) Nur an diesem Morgen, da wollten sie irgendwie nicht. Nö, keine Lust auf Obst. Beeren, bäh. Und so weiter.
Im Hinterkopf schwirrte der Tipp vom Ernährungsexperten, dass für Kinder das „Drumherum“ bei Essen stimmig sein muss. Deswegen lieben sie auch schön dekorierte und drapierte Teller, bei denen teilweise richtig kleine Geschichten erzählt werden. Oder schön in Boxen verpacktes Fingerfood. Man kann jetzt von dieser „Food Art“ auf dem Teller halten was man will und man muss auch nicht zum Künstler werden. Manchmal hilft es aber, auch nur eine klitzekleine Veränderung zu schaffen. Und die bedeutete in unserem speziellen Blaubeere-mag-nicht-Fall: Das Ganze auf Spieße stecken.
Kinder lieben schön angerichtete Teller
Was also geschah? Weg. Alle Blaubeeren waren weg. Vom Spieß runtergehapst in Rekordgeschwindigkeit. Und es wurde nach Nachschub gekräht. Ja, was war da wohl los? „Kinder essen auch mit den Augen. Sie lieben es, wenn das Essen interessant angerichtet ist“, sagt unser Ernährungscoach Amrei Korte. Sie muss es wissen, sie ist die Expertin und isst auch selbst gerne „bunt“. Unser Beeren-Erlebnis hat mir auf jeden Fall auch die Augen geöffnet.
Seitdem übe ich mich darin, Geschichten auf dem Teller zu erzählen. Wurstscheiben werden zu Augen, das Käsestück zur Nase und Bohnen zu Lachmündern. Und unser Obst wird seitdem immer mal wieder aufgespießt. Das geht mit Beeren super, aber natürlich auch mit vielem anderen Obst. Größere Stücke werden kleingeschnitten, beispielsweise Ananas oder Kiwi. Auch toll: Aus Wassermelonen Sterne ausstechen und diese oben auf den Spieß stecken. Mit Blaubeeren zusammen wird aus einem ollen Holzspieß auf diese Weise ganz schnell ein Feen-Zauberstab!
Der elterlichen Phantasie sind auf jeden Fall keine Grenzen gesetzt. Man sollte nur darauf achten, bei kleinen Kindern Holzspieße mit etwas abgerundeter Spitze zu verwenden (gibt es beispielsweise im Asia-Laden als Fingerfood-Spieße – siehe auch unser Tipp mit den Gurken-Karotten-Lollies). Im Falle des Falles kann man die Spitze auch einfach selbst abschneiden oder abknipsen.
Ein Hoch auf die Vielfalt! Genau so wünschen wir uns das Essen für die ganze Familie: Bunt, gesund und lecker. Und mit viel Spaß im Gepäck.