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Advent, Advent: Weihnachten mit Kleinkind

Weihnachten mit Kleinkind

Der Advent und Weihnachten ist eine wunderschöne Zeit, gerade auch mit Kindern. Zumindest in der Theorie und in den Träumen. Denn wie so oft hat man auf diese Zeit eine etwas verklärte Sicht. Die besinnlichen Vorbereitungen für das große Familienfest – basteln, backen, den Baum schmücken, die Lieder, die Lichter, die Stimmung … Leise rieselt der Schnee und Warten aufs Christkind voller Harmonie und Frieden …

Mööööp. Cut.

Ich spule gedanklich mal schnell zurück. Im vergangenen Jahr war unser Sohn gerade ein Jahr alt geworden, als es auf die Weihnachtszeit zuging. Plätzchen backen interessierte ihn nicht die Bohne, auch wenn wir extra ein Keks-Rezept ohne Zucker rausgesucht hatten. Dafür machte er sich heimlich über die Teigschüssel her. Roher Teig schmeckt ja auch am allerbesten! Wissen wir doch aus unserer eigenen Kindheit. Jetzt sind wir allerdings selbst Eltern und wissen halt, dass kleine Kinder nix essen sollten, in dem rohe Eier drin sind. Allein, es hilft ja nichts, wenn das Kind schon den halben Teigklops gegessen hat.

Die Teig-Orgie hatte glücklicherweise keine Auswirkungen und die Plätzchen schmecken tatsächlich erstaunlich gut, auch in der Kleinkind-Variante. Was den Sohnemann nicht davon abhielt, sich an Heiligabend schön über den Plätzchenteller der Oma herzumachen und sich davon zu überzeugen, dass die Variante mit Zucker noch viel besser schmeckt als die ohne. Unbemerkt, versteht sich. Auf meine Frage: „Wie viele Plätzchen hat er denn jetzt gegessen?“ erntete ich nur ratlose Blicke. Okay, macht nichts, der Teller war eben leer.

Auch das Weihnachts-Menü ist etwas abgewandelt, seitdem wir Kinder haben. Bescherung ist jetzt immer schon am Nachmittag, statt wie früher am Abend zwischen den vielen verschiedenen Gängen. Jetzt wird im Vorfeld überlegt, wie man das festliche Menü am besten um die Kleinkind-Erfordernisse herumbastelt. Tatar zur Vorspeise? Lieber nicht. Salat? Schwierig. Kartoffelgratin? Ja, das konnte klappen, aber bitte ohne Knoblauch und am besten auch ohne zu viel anderes Gewürz. Tiramisu zum Dessert? Siehe die Problematik mit den Eiern. Und bloß früh genug anfangen, sonst schlafen die Kinder noch am Tisch ein. (Vielleicht überlegen wir uns doch mal die bei vielen Familien beliebte Variante mit den Würstchen und dem Kartoffelsalat.)

Zwischen Krippenspiel in der Kirche und Geschenke auspacken darf die Mama dann immerhin auch mal rasch an einem Glas Crémant nippen. Aber, Achtung: Besser nicht zu viel trinken, denn man muss noch reaktionsfähig sein. Beispielsweise, wenn der Nachwuchs findet, dass die Kugeln am Weihnachtsbaum so wunderschön glitzern und glänzen, dass man unbedingt mal testen muss, was das ist. Und sich an einem Tannenbaum-Zweig nach oben zu ziehen, stellt für Einjährige eine wunderbare Gelegenheit dar, ihre Standfestigkeit im Angesicht der Glitzerei zu testen. So geschehen in eben jedem letzten Jahr. Der Baum stand keine fünf Minuten nach unserer Ankunft bei Oma und Opa nicht mehr an seinem Platz. Das Kind fand es ganz wunderbar – begraben unter duftenden Tannenzweigen und überall die glitzernden Splitter der Weihnachtskugeln!

So ist jedes Weihnachtsfest mit Kindern auch immer wieder eine riesige Überraschungstüte. Die haben sich der Nikolaus, der Weihnachtsmann und das Christkind vermutlich auch in diesem Jahr wieder selig lächelnd in ihre Säcke und auf ihre Wägen gepackt.

Aber es wird besser, ich sehe es! In diesem Jahr haben wir schon tolle Sterne aus Butterbrot-Tüten gebastelt, wir haben Butterplätzchen und Waffeln gebacken (mit wenig Zucker!) und freuen uns auf schöne Weihnachtstage im Kreise der Familie.

Denn ganz ehrlich. Was gibt es Schöneres als leuchtende Kinderaugen unter einem leuchtenden Weihnachtsbaum?

Genau.

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