Ernährung Ratgeber

Gemeinsam essen: Rezepte und Tipps für entspannte Familien-Mahlzeiten

Familie sitzt gemeinsam am Tisch und isst.

Mindestens eine gemeinsame Mahlzeit am Tag einzunehmen: So lautet die Empfehlung, die auch wir hier schon öfter ausgesprochen haben. Denn das fördert nicht nur das soziale Miteinander innerhalb der Familie, sondern ist auch eine Möglichkeit, in Ruhe ein gesundes und ausgewogenes Essen zu sich zu nehmen.

Allerdings wissen wir ja das die Mahlzeitengestaltung gerade mit mehreren Kindern nicht immer einfach ist: Je mehr Familienmitglieder unterschiedlichen Alters am Tisch sitzen, desto komplizierter wird es meist.

Unterschiedliche Bedürfnisse der Familie bei den Mahlzeiten

Das Baby ist noch im besten Beikostalter, das Kleinkind hat nochmal andere Bedürfnisse und das Schulkind verlangt zum fünften Mal hintereinander Nudeln mit Tomatensauce. Fehlt nur noch ein Teenager, der sowieso gerade alles ablehnt und am liebsten nur Junk Food essen würde – und das Chaos ist perfekt. Mitten drin die Eltern, denen es wichtig ist, dass das Essen abwechslungsreich ist und die Kinder ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen. Und die sich ja auch selbst gerne gesund ernähren wollen – vielleicht auch mit nochmal etwas anderen Lebensmitteln als sie die Kinder mögen.

Damit das alles nicht in zu viel Stress ausartet und ihr nicht stundenlang Essen für ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Geschmäcker zubereiten müsst, kommen hier Tipps unserer Ernährungsexpertin Anne für entspannte gemeinsame Mahlzeiten. Gerne ausprobieren!

Stressfreie Rezeptideen für die ganze Familie

Geschmäcker sind verschieden. Daher kann es unter Umständen vorkommen, dass ihr auch mal drei verschiedene Gerichte kocht. Aber geht das nicht einfacher? Doch! Hier kommen ein paar wertvolle Tipps.

  1. Ein Grundgericht mit zwei Variationen zubereiten: 
Zugegeben, Geschmäcker sind tatsächlich verschieden. Und das ist auch völlig okay so! Macht es euch einfach, indem ihr ein Grundgericht beibehaltet, aber zwei Varianten anbietet. So könnte es zu Vollkornnudeln beispielsweise eine Tomatensoße und eine Hackfleischsoße geben. 
Oder ihr bereitet zu Hähnchenbrustfilet einmal Reis und einmal Kartoffeln zu.
 Reste könnt ihr gleich am nächsten Tag weiterverwenden. Zum Beispiel zu Bratkartoffeln oder Reissalat.
  2. Do-it-yourself Gerichte: 
 Klassiker unter der DIY-Gerichten sind Pizza und Burger. Beides bietet den großen Vorteil, dass eure Kids aktiv ihr essen mitgestalten können und oftmals großen Spaß daran haben. Auch folgende Gerichte passen zum Schema „Ich beleg mir das selbst“ – probiert es gerne aus: Wraps, Crêpes, Pita, Hot Dog, Flammkuchen. Der Vorteil gegenüber fertig gekauften Produkten ist ganz klar, dass ihr hier die Zutaten selbst bestimmen könnt und auch frische Komponenten wie Gemüse kombiniert werden können.
  3. Abendbrot
/Brotzeit: Gerade das klassische Abendbrot lässt sich meist keine Wünsche offen. Durch die Auswahl unterschiedlicher Brotbeläge, Aufstriche, Gemüse und Brotsorten kommen gerade Kinder auf ihre Kosten. Kinder mögen es, wenn sie selbstständig entscheiden dürfen, was sie essen möchten. Daher bietet ein gut gedeckter Abendbrottisch meist schon alles, was Kinder benötigen, um mit Spaß dabei zu sein. Wichtiger Tipp: Deckt den Tisch nur mit den Dingen, die eure Kinder auch wirklich essen dürfen. Sollte etwas als Nachtisch dienen (z.B. Joghurt) holt diesen erst nach der Mahlzeit auf den Tisch. Somit vermeidet ihr Streitereien.
  4. Ein Gericht für verschiedene Bedürfnisse zubereiten: Wenn das Baby nicht mehr ausschließlich gestillt wird und so langsam am Familientisch teilnimmt, ändern sich auch die Bedürfnisse. Ihr müsst aber nicht Gerichte komplett neu und unterschiedlich kochen. Meist reicht es, wenn das Baby eine zerkleinerte Variante des Essens als Beikost bekommt. Achtet dabei darauf, dass diese noch nicht gewürzt ist. Das solltet ihr erst bei eurer Portion tun. Es gibt sehr gute Kochbücher, die solche 2 in 1 Rezepte enthalten – in unserem Medien-Bereich stellen wir euch regelmäßig unsere Favoriten vor.

Entspannt essen: Tipps für mehr Ruhe am Tisch

In vielen Familien ist das Abendessen die Mahlzeit am Tag, bei der alle zusammenkommen. Umso wichtiger ist, diese Zeit zu nutzen, um dem Tag einen schönen Abschluss zu geben und sich auf die Nacht vorzubereiten. Mit Annes Tipps könnt ihr euer Essen zu einem schönen Ritual machen, das euch zur Ruhe kommen lässt.

  1. Tischrituale: 
Eine Kerze am Tisch, ein gemeinsamer oder eine Danksagung zelebrieren den Einstieg in die Mahlzeit. Nicht nur Kinder , sondern auch Erwachsene wissen: Jetzt ist Essenszeit. Das bedeutet auch, dass Ablenkungen vermieden werden sollten
  2. Kein Smartphone am Tisch: 
Eine eigentlich simple und logische Regel, die aber meistens dann doch etwas locker genommen wird. So kann es beispielsweise sein, dass ihr am Tisch die Wochenplanung besprecht und mal eben das Wetter googeln wollt. Quasi so nebenbei. Das passt dann aber nicht zur Regel von der smartphonefreien Zone am Tisch. Also lieber erst im Anschluss nachschauen.
  3. Gemeinsamer Start und offenes Ende: 
Dieser Tipp mag vielleicht im ersten Moment merkwürdig erscheinen. Schließlich heißt es doch in einigen Erziehungsratgebern, dass Kindern bis zum Ende der Mahlzeit am Tisch sitzen bleiben sollen. Die Praxis zeigt jedoch, dass Kinder oftmals bereits früher mit dem Essen fertig sind und sich schlichtweg am Tisch langweilen. Werden sie gezwungen sitzenzubleiben, artet dieses bereits nach wenigen Minuten in Stress aus. Nehmt daher den Perfektionismus raus und legt den Fokus auf einen gemeinsamen Anfang. Idealerweise mit einem Tischritual (s. Tipp 1).
  4. Achtet auf eine gute Atmosphäre: 
Die Tischatmosphäre ist enorm wichtig, wird aber oft unterschätzt. Gerade sensiblen Kindern kann gut und gerne den Appetit vergehen, wenn es bei Tisch häufig um anstrengende Themen, Diskussionen oder sogar Streitgespräche geht. Der Mahlzeitentisch sollte ein Ort der Geselligkeit sein. Streitgespräche solltet ihr daher vermeiden.
  5. Bewusste Redepausen: 
Manchen Kindern fällt das Essen schwer, sodass es manchmal sinnvoll sein kann, bewusste Redepausen einzulegen. Spielerisch funktioniert das, indem ihr beispielsweise euer Kind bittet, den Geschmack , Geruch oder die Optik eines Lebensmittel genau zu untersuchen und sich zu merken. Das schult zusätzlich die Konzentration und Achtsamkeit in Bezug auf das Essen.

Waren gute Tipps für euch dabei? Schickt uns gerne eine Nachricht an info@kleinkind-ernaehrung.de – wir freuen uns auf eure Fragen und euer Feedback.

Header Bild: iStock / miodrag ignjatovic

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