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Viel ist nicht immer gut: Fakten zur Eiweiß-Zufuhr im Kleinkinder-Alter

Veröffentlicht am 14. September 2016
Infografik: Eiweiß für Kleinkinder

Eiweiß ist ein zentraler Baustein der Ernährung – auch und gerade im Kleinkindalter. Es unterstützt das Wachstum, den Muskelaufbau, das Immunsystem und die Hormonbalance. Doch während Eiweiß unverzichtbar ist, zeigt sich: Viele Kinder essen heute zu viel davon.

Wichtiger als die reine Menge ist daher die Qualität der Eiweißquellen. Neben Milch und Milchprodukten liefern auch pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Getreide oder Nüsse wertvolles Eiweiß.

In diesem Artikel erfährst du,

  • warum ein Zuviel an Eiweiß problematisch sein kann,
  • wie du den täglichen Eiweißbedarf deines Kindes richtig einschätzt,
  • und welche Lebensmittel sich für eine ausgewogene Ernährung eignen.

Am Ende findest du außerdem unsere Checkliste zur Eiweißzufuhr bei Kleinkindern und eine Grafik mit den wichtigsten Eiweißlieferanten.

Studien: Auch auf die Eiweißmenge achten

Studien zur Kleinkindernährung  kommen hier zu interessanten Ergebnissen: Ein konstantes Zuviel an Eiweiß im Kleinkindalter kann nämlich zu einem erhöhtem BMI und Fettanteil im Grundschulalter führen. Das bedeutet: Nicht nur ein Übermaß an Zucker und Fett kann dick machen, sondern auch zu viel Eiweiß.

Und die Studien ergaben auch: Kinder in Deutschland trinken durchschnittlich zu viel Milch und essen zu viele Milchprodukte sowie fettreiche und verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren. Obst und Gemüse sowie Vollkorn-Produkte kommen ebenso wie Fisch zu wenig auf den Tisch. Auch getrunken wird zu wenig – viel weniger als die empfohlenen sechs Trinkportionen am Tag und dann auch oftmals noch die falschen Getränke – Limonaden und andere gesüßte Getränke statt Wasser, Tee oder dünne Saftschorle.

Ein heikles Thema, dem man als Eltern gegenübersteht, denn Milch wie Kuhmilch oder Kindermilch sowie Milchprodukte gehören wie Fleisch und Wurst für viele Familien zur täglichen Kost. Diese Nahrungsmittel komplett zu streichen ist aber gar nicht notwendig und auch nicht sinnvoll, da sie neben Eiweiß noch viele weitere Nährstoffe enthalten, die wichtig für Wachstum und Entwicklung sind. B-Vitamine und Kalzium beispielsweise. Man sollte aber auf auf die Menge und die Qualität achten. Problematisch sind insbesondere Produkte, die nicht nur eiweiß- sondern gleichzeitig auch fettreich sind.

Wichtig ist im Hinterkopf zu behalten: Eiweiß an sich ist nicht „schlecht“, sondern ein ganz wichtiger Baustein der Ernährung! Es kommt aber darauf an, wie es „verpackt“ ist und auch, ob es sich um tierisches oder pflanzliches Eiweiß handelt. Letzteres ist besonders wertvoll, gerade wenn man tierisches Eiweiß reduzieren möchte und ist beispielsweise in Hülsenfrüchten enthalten, aber auch in Vollkornprodukten (auch in Vollkorn-Pasta), Haferflocken oder „Pseudo-Getreide“ wie Quinoa.

Auf Maß und Qualität achten

Das Maß macht wie so oft die Musik: Als Richtlinie werden für Kleinkinder bis zum 3. Geburtstag pro Tag 300 bis 330 ml Milch empfohlen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass diese Menge reduziert werden sollte, wenn zusätzlich auch viele Milchprodukte gegessen werden. So entsprechen 30g Weichkäse oder 15g Schnittkäse jeweils 100 ml Milch. Auch Quark, Joghurt und Frischkäse gehören dazu.

Was also tun? Hat man dann den Eindruck, der Speiseplan der kleinen Familienmitglieder ist zu eiweißlastig, kann man gegensteuern: Vor allem die Portionen an Gemüse erhöhen (Obst wird meist ausreichend verzehrt). Die Milchmenge sowie den Verzehr von Milchprodukten auf die empfohlenen Mengen reduzieren. Auch Wurst sollte man etwas sparsamer auf den Tisch bringen und fettärmere Varianten wie mageren Schinken wählen. Fisch hingegen darf es ruhig öfter mal geben, denn er beliefert den Körper mit wichtigem Jod und Omega3-Fettsäuren. Hülsenfrüchte sind ebenfalls proteinreich, sollten aber in der Kleinkindernährung nicht fehlen und liefern wertvolle Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine – keine Angst vor Blähungen! Die meisten Kinder vertragen Erben, Linsen und Co sehr gut. Statt Butter schmeckt Nussmus als Brotaufstrich und liefert pflanzliches Eiweiß, Fette und Ballaststoffe.

Die einfache Faustformel lautet: Abwechslung in den Speiseplan bringen. 

Kindermilch als Alternative

Eine Alternative stellt zudem Kindermilch dar. Sie ist eine speziell auf die Bedürfnisse von Kleinkindern im 2. und 3. Lebensjahr angepasste Milch mit altersgerechter Rezeptur für genau diese Lebensphase. Unter anderem ist ihr Eiweißgehalt reduziert. Daneben liefert sie Vitamin D, Kalzium, Jod, Kalzium und einer verbesserten Fettqualität. Sie ist einsetzbar wie jede andere Milch und schmeckt auch im Müsli oder mit pürierten Früchten als Obstmilch (siehe dazu unser Artikel zum Thema Frühstück). 

Unsere Checkliste zum Thema Eiweiß

Wer auf das richtige Maß achtet und seinen Speiseplan ausgewogen gestaltet, ist auf dem richtigen Weg. Grundsätzlich ist es durchaus ratsam, einmal einen Blick auf gängige Ernährungspyramiden und Empfehlungen zu werfen und seine tägliche Kost ab und an einem kritischen Blick zu unterziehen. Denn auch für Erwachsene gilt: Ein Zuviel ist oftmals nicht gut. Und die Eltern bestimmen mit ihrer Vorbildfunktion maßgeblich die Essgewohnheiten ihrer Kinder.

Als Anhaltpunkt und kleine Hilfestellung, um die persönliche tägliche Eiweiß-Zufuhr zu checken, haben wir eine Grafik zu Thema Eiweiß und Kleinkinder entwickelt. Hier findet ihr die wichtigsten Eiweißlieferanten, die empfohlenen täglichen Mengen sowie Möglichkeiten zur Eiweiß-Reduktion in einer handlichen Übersicht.

Gerne könnt ihr die Infografik verwenden, um sie weiter zu teilen. Fügt dazu einfach folgenden Code auf eurer Webseite ein:

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Eiweiß-Zufuhr Kleinkinder

 

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