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Kinder-Eis: Das solltest du beachten (mit Eis-Rezept)

Veröffentlicht am 12. Juni 2025
Eis für Kleinkinder

Sommerzeit ist Eiszeit! Das heißt: Hochkonjunktur für Eisdielen und Kioske und Kinder, die sehnsüchtig nach „Eiiiiiiiiis“ verlangen. Am besten täglich und sofort. Für die Eltern stellt sich natürlich schnell die Frage: Soll ich meinem Kind ein Eis genehmigen? Und welche Sorte am besten? Oder lieber selber machen?

Grundsätzlich ist Eis natürlich eine Süßigkeit und wie eine solche zu behandeln. Das bedeutet: In der Ernährungspyramide stehen süße Lebensmittel oben an der Spitze und bilden die Kategorie, von der man wenig essen sollte. Allerdings gilt wie immer: Verbote bringen nichts, eine gesunde Einstellung zu Süßigkeiten ist wichtig und das sollte man den Kindern stets vermitteln.

Ab wann dürfen Babys Eis essen?

Die meisten Fachleute empfehlen, Babys frühestens nach dem ersten Geburtstag herkömmliches Eis wie Milcheis oder Wassereis anzubieten. Der Grund: Gekauftes Eis enthält meist viel Zucker sowie potenziell ungeeignete Zutaten wie Honig, Nüsse oder künstliche Zusatzstoffe. Für jüngere Babys ab etwa 6 bis 8 Monaten, die reif für den Beikost-Start sind, also Brei essen und sicher sitzen können, eignen sich kleine Portionen von selbst gemachtem Eis – zum Beispiel aus püriertem Obst und geeigneter Säuglingsmilch. Wichtig ist dabei, auf milde, gut verträgliche Zutaten zu achten und keine stark gekühlten Portionen direkt aus dem Tiefkühler zu geben.

Zusatzstoffe & Zucker im Kinder-Eis: Das solltest du beachten

Ein wichtiges Thema bei Eis für Kinder ist Zucker. Denn idealerweise ist kein oder nur wenig zusätzlicher Zucker zugesetzt. In der Eisdiele kann man das erfragen, bei gekaufter Eiscreme lohnt ein Blick auf die Nährwert-Tabelle.

Auch der Fettanteil sollte bedacht werden: Sahne- beziehungsweise Milcheis enthalten meist viele gesättigte Fette. Fett ist aber eben Geschmacksträger und macht das Eis daher oftmals erst „so richtig gut“; es gibt aber auch Eiscremes mit höherem Joghurt-Anteil und die kann man durchaus bevorzugen.

Die Eiscremes aus dem Handel beinhalten oft Aromen und Farbstoffe. Dafür wird an anderen, natürlichen Geschmacksstoffen gespart. Zwar werden weitestgehend Farbstoffe verwendet, die für Kinder unbedenklich sind. Aber im Falle des Falles kann Selbermachen eine gute Alternative sein, wenn man sicher gehen möchte, was genau im Eis drin steckt. Und das quietschbunte Wassereis aus dem Supermarkt oder vom Schwimmbad-Kiosk, das ist ab und zu dann ja trotzdem drin.

Für Kinder lieber zu Fruchteis greifen

Grundsätzlich sollte man Fruchteis favorisieren, da der Wasseranteil darin höher ist. Milcheis hat durch den Mix aus Fett, Zucker und Eiweiß meist mehr Kalorien. Wobei es natürlich völlig in Ordnung ist, wenn die Kleinen auch mal Vanilleeis schlecken. Kleinkinder mögen Vanille generell gern, kein Wunder, dass die Geschmackrichtung sehr beliebt ist. (Und die Eltern danken es auch aus anderem Grund, denn die Flecken auf dem T-Shirt sind bei Vanille weitaus weniger hartnäckig als bei Schoko-Eis.)

Wer gerne in die Eisdiele geht, sollte beachten, dass Kindereisbecher häufig überdimensioniert sind. Für Kleinkinder reicht eine Kugel Eis absolut aus, vielleicht noch verziert mit ein paar Schokostreuseln oder -linsen. Auch beim Eis gilt die Regel: eine (Kinder)Handvoll Süßes am Tag ist okay.

Unser Tipp:
Eis selbst zu machen ist viel einfacher, als es sich anhört! Du brauchst auch keine Eismaschine, sondern im Grunde nur ein Tiefkühlfach und die Zutaten. Rezepte, auch sehr einfache, gibt es in Hülle und Fülle im Netz oder in (Kinder)-Kochbüchern.

Ganz einfach herzustellen ist selbst gemachtes Eis am Stiel, das mittlerweile unter dem englischen Begriff Popsicle durch die Blogs und Foren wandert. Alles, was man dafür benötigt sind Förmchen mit Stiel, in die man Saft oder Fruchtpüree füllt. Stiel rein, ab in die Tiefkühlung und fertig.

3 Rezepte für DIY Kinder-Eis

Auch in selbst gemachtem Eis ist natürlich Zucker enthalten, alleine die Früchte haben ja bereits Fruchtzucker. Der Vorteil ist, aber, dass ihr die Kontrolle über die Menge habt und Aroma- und sonstige Zusatzstoffe au0en vor bleiben.

Beeren-Halbgefrorenes

200g TK-Himbeeren
200g Joghurt
1-2 EL Zucker
1 Päckchen Vanillezucker

Im Mixer pürieren. Eventuell mit frischen Beeren verzieren und sofort servieren. Ergibt 4 Portionen.

Erdbeer-Joghurt-Stieleis

125g Erdbeeren
50g Puderzucker
100g Naturjoghurt
50 ml Sahne

Alles pürieren, in Eisförmchen füllen und mehrere Stunden durchfrieren lassen.

Fruchtiges Eis für Kinder am Stiel

125 g Früchte nach Wahl (z.B. Himbeeren, Erdbeeren, Aprikosen, Brombeeren, Pfirsich, Kiwi)
100g Puderzucker
2 EL Zitronensaft

Das Obst pürieren und ggfls. Püree durch ein Sieb streichen, damit die Kerne hängenbleiben. Mit dem Puderzucker und dem Zitronensaft vermengen. In Eisförmchen füllen und durchfrieren lassen. Alternativ funktioniert das Ganze auch mit Eiswürfelbehältern und dicken Holzspießen oder halbierten (festen) Trinkhalmen, die in die Püree-Masse gesteckt werden.

Häufig gestellte Fragen

Ab wann darf ein Kleinkind Zucker essen?

Wichtig vorab: Es gibt keine Verbote. Jede Familie regelt das so, wie es für sie sinnvoll ist und passt. Oftmals ist der erste Geburtstag auch der Zeitpunkt, zu dem Kleinkinder das erste Mal zuckerhaltige Speisen bekommen - einen Kuchen, eine Kugel Eis, einen Keks. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, achte nur darauf, dass die Menge klein bleibt und Süßes nicht zur täglichen Gewohnheit wird. Aber auch, wenn du entscheidest, dass dein Kind erstmal keinen Zucker bekommen soll, ist das in Ordnung. Einziger wirklicher No-Go-Punkt: Bei Babys unter 1 Jahr ist Honig tabu, da er durch ein Bakterium Säuglingsbotulismus auslösen kann - selten, aber extrem gefährlich für Säuglinge.

Ab wann startet die Phase der Familienkost?

Der Übergang zur Familienkost erfolgt normalerweise ab dem 10. Lebensmonat, wenn das Baby Zähne hat und Interesse an fester Nahrung zeigt. Es ist ein schrittweiser Prozess, bei dem Brei- und Milchmahlzeiten schrittweise durch die sogenannte Familienkost ersetzt werden und die Kinder am Tisch mitessen. 

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