Vitamin D für Kinder und Kleinkinder – die Inhalte:
- Was ist Vitamin D?
- Bedeutung von Vitamin D für Kinder und Kleinkinder
- Quellen für Vitamin D
- Vitamin D für Kinder: Dosierung und Supplementierung
- Vitamin-D-Mangel bei Kindern: Symptome und Risiken
- Überdosierung und Vorsichtsmaßnahmen
- Fazit: Das kannst du gegen Vitamin-D-Mangel bei Kindern tun
- INFOGRAFIK: Vitamin D für Kinder und Kleinkinder im Überblick
Vitamin D für Kinder und Kleinkinder spielt eine entscheidende Rolle für die gesunde Entwicklung. Hast du sicher schon gehört – aber weißt du auch genauer Bescheid?
Lies hier mehr darüber, warum Vitamin D so wichtig ist und welche Fehler du vermeiden solltest!
Was ist Vitamin D?
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das dein Kind selbst produzieren kann. In einer Vorstufe nehmen wir es über die Haut auf, wenn wir dem Sonnenlicht beziehungsweise der UVB-Strahlung ausgesetzt sind (daher auch der Name „Sonnenvitamin“). Über die Haut sowie in Leber und Niere findet dann die Umwandlung zum aktiven Vitamin statt.
Über die Nahrung können wir Vitamin D ebenfalls in begrenztem Maß aufnehmen, aber die Menge reicht oft nicht aus, um den Bedarf zu decken. Dabei ist Vitamin D unverzichtbar für den Körper, denn es sorgt für starke Knochen, gesunde Zähne und ein gut funktionierendes Immunsystem.
Bedeutung von Vitamin D für Kinder und Kleinkinder
Vitamin D unterstützt das Knochenwachstum und stärkt das Immunsystem. Besonders im Herbst und Winter, wenn die Sonne sich rar macht. Gerade in den ersten Lebensjahren der Kinder ist Vitamin D wirklich essenziell:
- Es sorgt dafür, dass ausreichend Kalzium und Phosphat in die Knochen eingebaut werden und somit für feste Knochen. Und es hilft, Rachitis (eine Erkrankung, die zu weichen und verformten Knochen führen kann) zu verhindern.
- Es unterstützt das Immunsystem und macht dein Kind widerstandsfähiger gegen Infekte.
- Es kann auch eine Rolle für die psychische Gesundheit spielen, denn ein Vitamin-D-Mangel wird auch mit Stimmungsschwankungen und anderen Auswirkungen auf die Psyche von Kindern in Verbindung gebracht (mehr dazu weiter unten im Abschnitt über die Symptome von Vitamin-D-Mangel)
Quellen für Vitamin D
Sonnenlicht als Hauptquelle von Vitamin D
Die beste Quelle für Vitamin D ist die Sonne. Wenn dein Kind regelmäßig draußen ist, kann der Körper Vitamin D selbst herstellen. Im Sommer reicht schon eine halbe Stunde am Tag aus. Am besten verzichtet ihr auch für ein paar Minuten auf einen hohen Sonnenschutz, denn der blockt die UV-Strahlung ab (danach und in der prallen Mittagshitze aber natürlich fleißig eincremen).
In den dunklen Monaten im Herbst und Winter steht die Sonne allerdings zu niedrig, damit eine Aufnahme über die Haut erfolgen kann. Der Köper kann Vitamin D glücklicherweise gut speichern und eine Zeit lang von den im Sommer aufgebauten Reserven zehren. Irgendwann sind die Speicher aber leer, und das meist vor Beginn der neuen Sonnen-Saison im April.
Nahrungsmittel mit Vitamin D
Lebensmittel, die Vitamin D enthalten:
- Fettiger Fisch (Lachs, Makrele, Hering)
- Eier
- Einige Speisepilze
- Angereicherte Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte oder Kindermilch
Du kannst es dir denken: Selbst bei einer ausgewogenen Ernährung ist es fast unmöglich, auf eine ausreichende Menge Vitamin D zu kommen. Daher wird das Thema Supplementierung spannend – also die Gabe von zusätzlichem Vitamin D über bestimmte Präparate.
Vitamin D für Kinder: Dosierung und Supplementierung
Denn es stellt sich direkt die Frage: Braucht mein Kind eine Vitamin-D-Supplementierung? Gerade in den Wintermonaten lautet die Antwort oft: Ja.
Bei Babys kennst du das vielleicht sowieso schon – denn direkt nach der Geburt werden Eltern darauf hingewiesen, ihrem Säugling Vitamin D über ein Supplementierungs-Präparat zu geben. Was aber genauso wichtig ist: Auch nach der Babyzeit braucht dein Kleinkind nach wie vor sehr viel Vitamin D, weil es sehr schnell wächst und die Entwicklung weiterhin rasant voranschreitet.
Diese Empfehlungen zur Vitamin D Dosierung bei Kindern gelten:
- Vitamin D für Babys: Ab der zweiten Lebenswoche wird von Kinderärzten eine tägliche Gabe von 12,5 Mikrogramm (500 IE) Vitamin D empfohlen, unabhängig vom Stillen oder der Flaschenernährung. Diese Prophylaxe sollte im ersten Lebensjahr und, bei im Herbst oder Winter geborenen Kindern, auch im zweiten Winter fortgesetzt werden.
- Vitamin D für Kinder ab 1 Jahr: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 20 Mikrogramm (800 IE) Vitamin D bei fehlender körpereigener Vitamin-D-Produktion. In den Wintermonaten kann daher eine Supplementierung sinnvoll sein, insbesondere wenn die Sonnenexposition gering ist.
- Vitamin D für Kinder ab 2 Jahre: Für sie gelten die gleichen Empfehlungen wie für die Kinder ab 1 Jahr.
- Vitamin D für Kinder ab 3 Jahre: Auch nach dem Kleinkindalter sollten Eltern auf eine regelmäßige Zufuhr von Vitamin D achten – das heißt: viel Draußenzeit und zusätzliches Vitamin D im Winter andenken.
Vitamin D beim Kleinkind: Wie lange?
Wie lange ein Kleinkind zusätzliches Vitamin D bekommen sollte, erklärt sich auch aus dieser Zusammenstellung: Auch nach dem Kleinkind-Alter und selbst bei Erwachsenen sollte Vitamin D immer ein Thema sein. Das bedeutet: Eine Supplementierung im Winter in Betracht ziehen und bei Fragen mit dem Kinderarzt oder Hausarzt sprechen.
Darreichungsformen von Vitamin D: Tropfen oder Tabletten
Vitamin D-Präparate sind in Form von Tropfen und Tabletten erhältlich. Die Wahl der Form sollte den Vorlieben des Kindes und den Empfehlungen des Kinderarztes / der Kinderärztin entsprechen.
Vitamin-D-Mangel bei Kindern: Symptome und Risiken
Welche Symptome löst ein Vitamin-D-Mangel bei Kindern aus? Ein Mangel kann sich unterschiedlich bemerkbar machen. Achte auf diese Anzeichen:
- Muskelschwäche oder Schmerzen
- Verzögertes Wachstum und allgemeine motorische Entwicklungsverzögerung
- Häufige Infekte
- Stimmungsschwankungen – Studien haben herausgefunden, dass ein Vitamin-D-Mangel bei Kindern sich auch auf die Psyche auswirken kann (Högberg G et al 2015, KiGSS Studie 2015)
- Verzögerter Zahndurchbruch, Karies, Zahnschmelzdefekte
- Schlaffe Bauchmuskulatur (der sogenannte „Froschbauch“)
- Geschwollene Gelenke
Diese Symptome sind alleinstehend schwierig zu deuten und müssen nicht immer auf einen akuten Vitamin-D-Mangel hinweisen. Dennoch solltest du das Thema mit eurem Kinderarzt/eurer Kinderärztin besprechen, falls du unsicher bist und Auffälligkeiten bei deinem Kind bemerkst.
Überdosierung und Vorsichtsmaßnahmen
Kann man Vitamin D überdosieren? Ja, aber das passiert eigentlich nur, wenn man extrem hohe Mengen über lange Zeit gibt.
Anzeichen einer Überdosierung von Vitamin D:
- Übelkeit und Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Schwächegefühl und Nervosität
- extremer Durst und entsprechend häufiges Wasserlassen
Eine Überdosierung kann sogar zu Nierenschäden führen. Allerdings sind diese Komplikationen sehr selten und auch in diesem Fall wieder unspezifisch. Grundsätzlich solltest du aber die Menge an Vitamin D im Blick haben, wenn ihr zusätzliches Vitamin D einnehmt.
Die sichere Obergrenze für Kinder von 1 bis 10 Jahren liegt bei 2000 IE (50 Mikrogramm) pro Tag. Beachte dies bei der Dosierung, gerade wenn du verschiedene Optionen miteinander kombinierst. Höhere Mengen solltest du wirklich nur nach ärztlicher Absprache verwenden.
Fazit: Das kannst du gegen Vitamin-D-Mangel bei Kindern tun
- Lass dein Kind so oft wie möglich an die frische Luft – auch im Winter.
- Setze auf Vitamin-D-reiche Lebensmittel, auch wenn sie allein nicht ausreichen.
- Sprich mit dem Kinderarzt, ob eine Supplementierung sinnvoll ist.
- Neben Tropfen und Tabletten kannst du auch angereicherte Lebensmittel verwenden. Diese sind in Deutschland aber selten. Kindermilch ist eines der Produkte, die tatsächlich standardmäßig zusätzliches Vitamin D enthalten. Die Rezeptur ist auf die Bedürfnisse von Kleinkindern zugeschnitten mit 0,6 bis 3,0 Mikrogramm Vitamin D pro 100ml. Ein Glas von 200 ml Kindermilch liefert in der Spitze also 6,0 Mikrogramm und damit rund 1/3 des täglichen Bedarfs eines Kleinkindes.
- Achte auf die richtige Dosierung, um eine Unter- oder Überversorgung zu vermeiden.
- Lass dein Kind so oft wie möglich an die frische Luft – auch im Winter.
- Setze auf Vitamin-D-reiche Lebensmittel, auch wenn sie allein nicht ausreichen.
- Sprich mit dem Kinderarzt, ob eine Supplementierung sinnvoll ist.
- Neben Tropfen und Tabletten kannst du auch angereicherte Lebensmittel verwenden. Diese sind in Deutschland aber selten. Kindermilch ist eines der Produkte, die tatsächlich standardmäßig zusätzliches Vitamin D enthalten. Die Rezeptur ist auf die Bedürfnisse von Kleinkindern zugeschnitten mit 0,6 bis 3,0 Mikrogramm Vitamin D pro 100ml. Ein Glas von 200 ml Kindermilch liefert in der Spitze also 6,0 Mikrogramm und damit rund 1/3 des täglichen Bedarfs eines Kleinkindes.
- Achte auf die richtige Dosierung, um eine Unter- oder Überversorgung zu vermeiden.
Vitamin D für Kinder und Kleinkinder im Überblick
Diese Grafik zeigt dir die wichtigsten Punkte – welche davon kanntest du schon?
Häufig gestellte Fragen
Warum sollten Kinder Vitamin D bekommen?
Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle beim Wachstum, beispielsweise für die Knochen. Aber auch für das Immunsystem ist Vitamin D wichtig. Daher sollten Babys und Kleinkinder immer genug Vitamin D bekommen. Der Körper kann Vitamin D über die Haut und die Aufnahme von UV-Strahlung selbst bilden. Das klappt aber nur, wenn die Haut der Sonne auch wirklich ausgesetzt ist. Babys werden deswegen mit zusätzlichem Vitamin D versorgt. Auch bei Kleinkindern ab 1 Jahr ist das sinnvoll - denn in den Wintermonaten ist die UV-Strahlung zu schwach, um den Körper zur Vitamin-D-Bildung anzuregen. Dann leeren sich die körpereigenen Speicher und ein Mangel droht. Hinzu kommt, dass alleine über die Nahrung nicht genug Vitamin D aufgenommen werden kann, da nur wenige Lebensmittel dieses Vitamin in ausreichender Menge enthalten. Daher ist eine zusätzliche Gabe von Vitamin D, vor allem in den Wintermonaten auch für Kleinkinder und Kinder ratsam.
Wie lange sollten Kinder Vitamin D bekommen?
Es ist sinnvoll, die Gabe von zusätzlichem Vitamin D über die Baby-Zeit hinweg fortzusetzen. Bei Babys, die im Winter geboren sind, wird ohnehin empfohlen, auch im zweiten Winter nach der Geburt, Vitamin D in Form von Tabletten oder Tropen zu supplementieren. Aber auch danach, im Kleinkindalter sollte weiterhin auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D geachtet werden. Gerade in den Wintermonaten, wenn die körpereigenen Vitamin-D-Speicher sich leeren. Da kann auch über angereicherte Lebensmittel geschehen - in Deutschland enthält beispielsweise Kindermilch, eine Milchnahrung für Kinder ab 1 Jahr, zugesetztes Vitamin D.
Wie viel Vitamin D sollten Kinder pro Tag zu sich nehmen?
Die Menge an Vitamin D ist anhängig vom Alter des Kindes. Für Babys wird der zweiten Lebenswoche eine tägliche Gabe von 12,5 Mikrogramm (500 IE) Vitamin D empfohlen. Ab dem Kleinkindalter steigert sich die tägliche Dosis auf 20 Mikrogramm (800 IE) Vitamin D. Gut zu wissen: Diese Empfehlung bezieht auf fehlende körpereigene Vitamin-D-Produktion. Im Sommer ist diese in der Regel gewährleistet. Im Winter ist die UV-Strahlung in Deutschland aber zu schwach - daher ist dann eine Supplementierung durchaus empfehlenswert.