Inhalt:
Babygläschen: Vorteile und Nachteile
Selber kochen für dein Baby: Vorteile und Nachteile
Streng kontrolliert: Warum Gläschenkost so sicher ist
Zusatzstoffe unter der Lupe: Zucker, Ascorbinsäure & Co in Babybrei
Zeit, Geld, Alltag: was ist praktikabler?
Fazit: Deine Entscheidung, mit gutem Gefühl
Die Beikostzeit ist für viele Eltern ein spannender, aber auch unsicherer Abschnitt. Neben der Frage, wann der erste Brei kommt, geht es oft auch um das Wie: Soll ich lieber zu fertigen Gläschen greifen oder den Brei selbst kochen? Ist gekaufter Babybrei gesund?
Beide Wege haben Vorteile und beide können dein Baby gesund ernähren. Die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab: Zeit, Alltag, Vertrauen in Produkte und persönliche Vorlieben.
In diesem Text findest du alle wichtigen Infos zu Inhaltsstoffen, Gesundheit und Alltagstauglichkeit. Damit du mit gutem Gefühl entscheiden kannst ob Gläschen oder selbst kochen.
Babygläschen: Vorteile und Nachteile
Sind Babygläschen gesund? Die Frage kann man mit „Ja“ beantworten. Denn zum einen muss die Babykost im Glas gesetzliche Vorgaben erfüllen, die deutlich strenger sind als für viele andere Lebensmittel. Zum anderen sorgt die schonende Art der Herstellung dafür, dass in den Babygläschen empfindliche Vitamine weitgehend erhalten bleiben. Unterm Strich sind Gläschen mit Babykost also eine sichere und geprüfte Option für die Ernährung deines Babys.
Vorteile von Babygläschen
- Zeitersparnis: Kein Einkaufen, Schälen, Kochen und Pürieren. Einfach öffnen, erwärmen, fertig.
- Lange Haltbarkeit: Gläser lassen sich gut auf Vorrat lagern.
- Vielfalt: Du findest im Regal auch Sorten, die man zu Hause eher selten zubereitet (z. B. Pastinake oder Kürbis mit Hirse).
- Sicherheit: Strenge gesetzliche Vorgaben für Babynahrung sorgen dafür, dass Schadstoffe weit unten denen für normale Lebensmittel liegen müssen.
- Transparenz: Auf dem Etikett siehst du alle Zutaten. Viele Hersteller bieten Bio-Qualität an.
Streng kontrolliert: Warum Gläschenkost so sicher ist
Babynahrung gehört zu den am strengsten überwachten Lebensmitteln überhaupt.
- Gesetzliche Vorgaben legen sehr niedrige Schadstoffgrenzen fest, die deutlich unter denen für normale Lebensmittel liegen. Auch Herkunft und mögliche Rückstände werden klar geregelt.
- Regelmäßige Kontrollen finden sowohl durch die Hersteller als auch durch unabhängige Behörden statt.
- Sichere Haltbarmachung: Die Erhitzung im verschlossenen Glas tötet Keime zuverlässig ab, ganz ohne künstliche Konservierungsstoffe.
Für Eltern kann das beruhigend sein: Im Zweifel ist ein Gläschen oft sicherer als das frisch gekaufte Obst und Gemüse aus dem Supermarkt, das nicht denselben strengen Vorgaben unterliegt.
Nachteile von Babygläschen
- Geschmack und Konsistenz sind oft sehr mild und fein: Manche Babys müssen sich dann später erst an Selbstgekochtes gewöhnen, wenn sie nur Gläschenkost erhalten haben.
- In manchen Untersuchungen wird bemängelt, dass mehr (natürliches) Vitamin C und Fett enthalten sein könnte. Das kann man aber ausgleichen, indem man dem Produkt selbst zum Beispiel etwas Orangensaft und ein geeignetes Beikostöl zugibt.
- Manche Produkte enthalten Zutaten wie Ascorbinsäure (was auch Vitamin C ist, aber hier in zugesetzter Form) oder kleine Mengen Obstkonzentrat, um Geschmack und Haltbarkeit zu sichern.
Den Babybrei selber zu machen, gibt dir volle Kontrolle darüber, was im Teller (bzw. auf dem Löffel) landet. Du kannst die Zutaten selbst zusammenstellen und so aussuchen, was dein Baby bekommt. und hast so die Übersicht , was genau dein Baby bekommt. Um sicher zu gehen, dass die Produkte einwandfrei sind, solltest du bei Gemüse, Obst und Fleisch Bio-Ware wählen.
Vorteile von selbst gekochtem Brei
- Frische: Du bestimmst die Zutaten und verwendest frische, saisonale Produkte.
- Individuell: Du kannst den Brei an den Geschmack deines Babys anpassen oder Allergien berücksichtigen.
- Flexibilität: Du entscheidest, wann und wie fein püriert wird.
Nachteile von selbst gekochtem Brei
- Zeitaufwand: Gemüse putzen, garen, pürieren und portionieren braucht Zeit.
- Hygiene: Selbst gekochte Portionen müssen rasch gekühlt oder eingefroren werden, um Nährstoffverluste und Keimbildung zu vermeiden.
- Planung: Spontane Mahlzeiten sind schwieriger, wenn nichts vorbereitet ist.
Hier findest du alle Tipps zum Thema „Babybrei einfrieren, auftauen und aufwärmen“
Vergleich: Gläschen oder selbst kochen: was ist gesünder?
Kriterium | Gläschen | Selbst kochen |
Nährstoffe | Vitamingehalt kann durch Erhitzung leicht sinken; Vitamin C und Fette müssen ggfls noch ergänzt werden | Frisch zubereitet und bei richtiger Lagerung bleiben hitzeempfindliche Vitamine erhalten |
Zusatzstoffe | Keine künstlichen Aromen oder Farbstoffe | Keine Zusatzstoffe nötig |
Hygiene | Durch Erhitzen haltbar gemacht und hygienisch abgefüllt, lange haltbar und daher gut für den Vorrat | Abhängig von Zubereitung und Lagerung |
Alltag | Sehr schnell und praktisch | Mehr Zeit- und Planungsaufwand |
Kurz-Fazit: Gläschen oder selbst kochen? Beide Wege können gesund sein. Entscheidend sind die Qualität der Zutaten und die Zubereitung. Manche Familien kochen überwiegend selbst, nutzen aber Gläschen unterwegs oder in besonders stressigen Phasen.
Zusatzstoffe unter der Lupe: Zucker, Ascorbinsäure & Co in Babybrei
Was ist erlaubt und was nicht?
Babynahrung unterliegt besonders strengen Vorschriften, die durch Verordnungen festgelegt und auch engmaschig kontrolliert werden. Dazu zählen:
- Salz darf in Gemüse-, Fleisch- und Getreidebreien nur bis zu einer maximalen Höchstmenge enthalten sein. In der Regel setzen die Hersteller aber ohnehin kein Salz zu.
- Gleiches gilt beim Haushaltszucker: Süßende Zutaten wie Obst, Fruchtsaftkonzentrat oder Fruchtpüree sind erlaubt, da sie natürlichen Zucker enthalten.
- Keine künstlichen Farb- oder Aromastoffe.
Durch die schonende Herstellung, meist durch kurzes Erhitzen in luftdicht verschlossenen Gläsern, bleiben viele Nährstoffe und Vitamine in den Babygläschen erhalten. Ascorbinsäure (Vitamin C) ist ein Zusatz, der aus technologischen Gründen eingesetzt wird, um zu verhindern, dass sich Obst im Gläschen dunkel verfärbt (ihr kennt sicher den Trick, auf einen Apfelschnitz etwas Zitronensaft zu geben, genau darum geht es hier auch). Mittlerweile wird die Ascorbinsäure aber meist durch Zitronensaft bzw. Zitronensaftkonzentrat ersetzt.
Zucker in Babygläschen
Bei Gläschen mit Obst oder Fruchtsaft kann Zucker enthalten sein, auch wenn kein Zucker zugesetzt wurde. Dieser Zucker stammt dann ausschließlich aus den verwendeten Früchten. Er ist für Babys nicht grundsätzlich problematisch, es sollte aber nicht in allen Mahlzeiten süß schmecke. Auch herzhafte Mahlzeiten sind wichtig, eine ausgewogene Geschmacksentwicklung zu unterstützen. Tipp: Die Zutatenliste und den Zuckergehalt auf der Nährwerttabelle ansehen; so kannst du leicht erkennen, welche Sorten eher weniger natürlichen Zucker enthalten.
Ascorbinsäure im Babybrei
Ascorbinsäure ist Vitamin C. In Gläschenkost wird sie wie oben erwähnt aus technologischen Gründen aus Schutz vor Oxidation eingesetzt, um die Farbe des Produkts zu erhalten. In den geringen Mengen, die für Babynahrung erlaubt sind, ist Ascorbinsäure unbedenklich.
Weitere Zutaten, die vorkommen können
Manche Gläschen enthalten kleine Mengen an:
- Verdickungsmitteln (z. B. Stärke, Johannisbrotkernmehl), die die Konsistenz anpassen.
- Zitronensäure, die als Säuerungsmittel dient und den Geschmack abrundet.
Alle diese Stoffe sind für die Ernährung von Babys zugelassen und werden in sehr geringen Mengen eingesetzt. Ein Blick auf das Etikett hilft, die passende Sorte für dein Baby zu finden.
Zeit, Geld, Alltag: was ist praktikabler?
- Kosten: Selbst kochen kann günstiger sein, vor allem bei saisonalem Gemüse. (Bio-)Gläschen sind oft etwas teurer, dafür entfallen Energiekosten fürs Kochen und man erhält dafür Nahrung in streng kontrollierter Babynahrungsqualität.
- Zeit: Gläschen sind in Sekunden einsatzbereit. Selbst kochen bedeutet meist 1-2 Stunden Vorbereitungszeit pro Woche, wenn du auf Vorrat kochst.
- Flexibilität: Gläschen sind ideal für unterwegs oder wenn einmal wenig Zeit ist. Selbst gekochter Brei eignet sich, wenn du Wert auf Frische und Abwechslung legst.
Fazit: Deine Entscheidung, mit gutem Gefühl
Es gibt nicht das eine „Richtig“ oder „Falsch“.
- Wenn dir wichtig ist, frische Zutaten selbst auszuwählen und so ganz genau bestimmen zu können, was du in den Brei gibst, ist selbst gekochter Brei eine gute Wahl.
- Wenn dir Zeitersparnis und Planbarkeit wichtig sind, bieten Babygläschen eine praktische Lösung. Entgegen der landläufigen Meinung sind sie auch nicht “weniger gesund”, ganz im Gegenteil bieten sie durch strenge Vorgaben an die Zutaten ein sehr sicheres Lebensmittel für dein Baby.
Viele Eltern finden ihren Weg in einer Kombination: Selbst kochen, wenn Zeit ist und Gläschen, wenn’s schnell gehen muss.
Vielleicht ist das ja auch für dich ein guter Weg? Lass es uns gerne wissen oder schick uns deine Fragen an info(at)kleinkind-ernaehrung.de oder per DM an unseren Instagram-Kanal @aktion_kleinkind.
Header-Bild: iStock/Sergey Kirsanov
Häufig gestellte Fragen
Was ist besser: Babybrei selber machen oder kaufen?
Beides kann gesund und gut für dein Baby sein. Entscheidend sind die Zutaten, die Zubereitung und was in deinen Alltag passt. Das kann individuell verschieden sein und sich vielleicht sogar in deinem Alltag immer mal wieder ändern. Wichtig ist, dass es hier kein Schwarz oder Weiß gibt. Selbst gemachter Brei ist nicht per se besser, nur weil er selbst gemacht ist, denn entscheidend sind auch hier die Zutaten, die Zubereitung sowie die Aufbewahrung und Lagerung.
Sind Babygläschen gesund?
Ja, die gesetzlichen Vorgaben sorgen für hohe Sicherheit. Grundsätzlich ist die schonende Herstellung und die sehr strengen Kontrollen eine Garantie dafür, dass du ein sicheres Lebensmittel erhältst. Verschiedene V erordnungen regeln dies und werden in jedem EU-Land umgesetzt und kontrolliert.
Worauf sollte ich bei Gläschenkost achten?
Achte auf eine kurze Zutatenliste, keine unnötigen Zusätze und das passende Alter laut Etikett. Dies orientiert sich an den Empfehlungen für eine schrittweise Einführung der Beikost im Rahmen eines Beikostplans . So passt sich beispielsweise Konsistenz der Beikost aus dem Gläschen dem Alter der Babys an, von fein püriert zu Beginn bis stückiger am Ende der Beikostphase.
Was bedeutet Ascorbinsäure im Babybrei?
Ascorbinsäure ist Vitamin C. Sie wird zur Nährstoffanreicherung und als Oxidationsschutz eingesetzt und für Babys ist dieser Zusatz unbedenklich.
Was ist mit Stillen oder Milchnahrung während der Beikost?
Die Bezeichnung Beikost sagt es schon: Es ist BEI-kost, die parallel zur Milch gegeben wird. Du kannst ganz normal und nach Bedarf weiterstillen oder alternativ eine Babymilch aus der Flasche geben. Das könnt ihr so lange tun, wie ihr euch damit wohl fühlt, auch wenn die Phase der Beikost schon vorbei ist. Die WHO empfiehlt sogar eine Stilldauer von 2 Jahren.